Deutscher Text nach der englischen Version
Today we are entering a dark chapter in the history of culinary knowledge: eating well is associated with the intake of calories.
For decades, this was a lapidary insight for me, as I maintained my ideal weight regardless of the type and quantity of food and drinks I consumed.
For unknown reasons this changed a few years ago and I couldn’t help but notice that I am 0.005 tons too heavy. This sounds better than five kilos, but does not change the fact as such.
The comments of my environment don’t help: according to them I’m not fat at all “for my age”. (Thanks for the extra kick to the shin…).
But what to do? In the bookstore I saw a title “The Power of the Subconscious” and my first idea was that the easiest way to lose weight was to regularly remind my subconscious of my overweight.
So I bought myself a digital scale and stood on it every morning in the hope that the kilos would disappear in the same miraculous way as they had appeared.
Unfortunately this was not the case, as I had to experience every morning with digital precision accurate to 100g. To be honest, the analogue scales were somehow more likeable to me, where one could see oneself relatively simply half a kilo more easily with a slight change of the point of view…
Well, maybe this would have been a bit too easy in fact. So I considered doing more sports. At the office I have a shining example in this respect, which thanks to three times sport per week had reduced weight recognizably.
But when I had my first espresso on my terrace last Saturday morning, a few medieval gentlemen jogged by. They were dressed in fashionable sneakers, fitness trackers, Lycra trousers and functional shirts whose total value easily exceeded the monthly salary of an Aldi saleswoman.
So far – so good.
As they approached, however, I heard their wheeze, which reminded me of a defective leaf blower. The distorted facial features were underlaid with a colour which German pop singers would sing of as “Sunset in Capri”.
Graceful and dignified looks different.
However, I had to admit to myself that with my ten-year-old gym pants I would certainly be cheaper but hardly more elegant on the road and rejected the idea of doing sports right away.
Well, if the additional consumption of calories is not an option, then maybe at the other end of the process, i.e. taking in fewer calories?
Until now, my knowledge of diets was limited to Garfield’s “seafood diet” (“every time I see food, I eat it”) and the title pages of the relevant magazines “in six weeks to the bikini figure” or “in 29 days to the six pack”, which I had so far commented “why do you want a six pack if you can have a whole barrel instead”? Since these articles appeared every second month in the magazines in question, I also had certain doubts about the sustainability of the propagated measures.
However, my aforementioned colleague accompanies his fitness training with a Monbazillac (or so) diet. But this has little to do with the sweet wine of the same name. In any case, I rarely see him eating a foie gras with Sauternes over lunch, even though I would immediately be part of such a diet…. Since the success with him is obvious, I inquired about this method.
He explained to me that in this diet the combination of certain foods was “not allowed”. So this suggestion was also eaten for me. When I cook or eat, these should be dishes that harmonize together and not those that some self-proclaimed French diet pope considers compatible with each other!
A possible conclusion would be to recognize now like Goethe’s Faust “Here I stand now I poor fool, and am as smart as I was before”. But I prefer Heinz Erhard’s quote, who stated “The first thing I lose during a diet is the good mood” or Wilhelm Busch, who stated decades ago that “The pig’s end is the sausage’s beginning”.
In this sense: good appetite and see you soon, Adrian.
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Von zu vielen Kilos, zu wenigen Lösungen, Goethe und Sonnenuntergängen
Heute betreten wir ein düsteres Kapitel der kulinarischen Erkenntnisgeschichte: gut essen ist mit der Zufuhr von Kalorien verbunden.
Dies war für mich jahrzehntelang eine lapidare Erkenntnis, da ich ungeachtet der Art und Menge der eingenommenen Speisen und Getränke mein Idealgewicht beibehielt.
Aus unerfindlichen Gründen änderte sich dies vor ein paar Jahren und ich kam nicht umhin zu konstatieren, dass ich 0.005 Tonnen zu schwer bin. Dies tönt besser als fünf Kilo, ändert aber nichts an der Tatsache als solcher.
Daran ändern auch die Kommentare meines Umfelds nichts, wonach ich „für mein Alter“ durchaus nicht dick sei. (Danke für den zusätzlichen Tritt ans Schienbein…).
Aber was tun? In der Buchhandlung sah ich einen Titel „Die Macht des Unterbewusstseins“ und meine erste Idee war, dass ich am einfachsten dadurch abnehmen würde, in dem ich meinem Unterbewusstsein mein Übergewicht regelmässig in Erinnerung rufen würde.
So kaufte ich mir eine digitale Waage und stand jeden Morgen auf die Waage in der Hoffnung, dass die Kilos so auf wieder auf so wundersame Weise verschwinden würden, wie sie aufgetaucht waren.
Dem war leider nicht so, was ich in der Folge jeden Morgen mit auf 100g genauer digitaler Präzision erfahren musste. Also ehrlich gesagt, waren mir die analogen Waagen irgendwie sympathischer, wo man mit einer leichten Veränderung des Blickwinkels sich relativ einfach ein halbes Kilo leichter sehen konnte…
Nun gut, dies wäre vielleicht tatsächlich etwas zu einfach gewesen. Also erwog ich mehr Sport zu treiben. Bei mir im Büro habe ich diesbezüglich ein leuchtendes Vorbild, welcher dank drei Mal Sport pro Woche innert weniger Monate sein Kampfgewicht deutlich erkennbar reduziert hatte.
Als ich jedoch neulich am Samstagmorgen auf meiner Terrasse den ersten Espresso trank, joggten ein paar mittelalterliche Herren vorbei. Diese waren gekleidet in modischen Turnschuhen, Fitness-Trackern, Lycra Hosen und Funktions-shirts deren Gesamtwert wohl das Monatssalär einer Aldi Verkäuferin locker überstiegen.
So weit – so gut.
Beim Näherkommen vernahm ich dann allerdings deren Keuchen, welches an einen defekten Laubbläser erinnerte. Die verzerrten Gesichtszüge waren unterlegt mit einer Farbe, welche deutsche Schlagersänger als „Sonnenuntergang in Capri“ besingen würden.
Anmutig und würdevoll sieht anders aus.
Ich musste mir jedoch eingestehen, dass ich mit meiner zehnjährigen Turnhose zwar sicher günstiger aber kaum eleganter unterwegs wäre und verwarf den Gedanken Sport zu treiben gleich wieder.
Nun, wenn der Mehrverbrauch von Kalorien keine Option ist, dann vielleicht am anderen des Prozesses, d.h. weniger Kalorien aufnehmen?
Bis dato beschränkte sich meine Kenntnis von Diäten auf Garfields „seafood diet“ („every time I see food, I eat it“) resp. auf die Titelblätter der einschlägigen Magazine „in sechs Wochen zur Bikini-Figur“ oder „in 29 Tagen zum Six Pack“, welche bislang „warum ein Six Pack haben wollen, wenn man ein ganzes Fass haben kann“ kommentiert hatte. Da diese Artikel jeden zweiten Monat in den besagten Zeitschriften erschienen, hegte ich auch gewisse Zweifel an der Nachhaltigkeit der propagierten Massnahmen.
Allerdings begleitet mein vorgenannter Arbeitskollege sein Fitnesstraining mit einer Monbazillac (oder so) Diät. Diese hat aber wenig mit dem gleichnamigen Süsswein zu tun. Ich sehe ihn jedenfalls selten über Mittag eine Foie Gras mit Sauternes verzehren, obwohl ich bei einer solchen Diät sofort mit dabei wäre…. Da der Erfolg bei ihm unübersehbar ist, erkundigte ich mich über diese Methode.
Er erläuterte mir, dass in dieser Diät die Kombination gewisser Speisen „nicht erlaubt“ sei. Damit war für mich dieser Vorschlag ebenfalls gegessen. Wenn ich koche oder esse, so sollen dies Speisen sein, die zusammen harmonieren und nicht solche, welcher irgendein selbsternannter französischer Diätpapst als miteinander kompatibel betrachtet!
Ein mögliches Fazit wäre nun wie Goethe’s Faust zu erkennen „Da steh ich nun ich armer Tor, und bin so klug als wie zu vor“. Ich halte es aber eher mit Heinz Erhard, der feststellte „Das erste was man bei einer Abmagerungskur verliert ist die gute Laune“ oder Wilhelm Busch der schon vor Jahrzehnten konstatierte „Des Schweins Ende ist der Wurst Anfang“.
In diesem Sinne: guten Appetit und bis bald, Adrian