GERMAN TEXT BELOW THE ENGLISH VERSION
In Germany there are traditionally marches for peace at Eastern. In the Sunday kitchen we like to reinterpret traditional recipes in our own way. With this in mind, we made a motorcycle tour to the Vosges mountains over Easter. This led us to places where three times in the last 150 years war atrocities took place, a stone’s throw away from our place of residence Basel. The exponentially rising number of victims from one war to the next was in particular impressive.
Numerous monuments recall the Franco-German war of 1870/71, which led to the traumatic transfer of Alsace-Lorraine from France to Germany. The monument of Lajus, for example, commemorates six young soldiers who died in the battle of Lajus on 23.9.1870.
In almost every village there is a monument commemorating the one to two dozen soldiers who died in the First World War 1914-18. We found this soldier in Gerbépal particularly impressive, who seems to announce the victory and the reconquest of Alsace-Lorraine loudly in full combat equipment.
However only a few months after the beginning of the Second World War, Alsace-Lorraine became part of Germany again in June 1940. The Natzweiler-Struthof concentration camp, to which more than 52,000 prisoners from all over Europe were deported between 1941 and 1944, is a reminder of this dark period.
For mental recreation, walks in the extensive woods were an ideal option.From idyllic spring tappings over narcissus fields that reached up to the horizon to the beautifully decorated “villages fleuris”.
However, the recovery did not last long. When we stepped out of the forest we saw the Lac Pierre Percée. It was built in the 1980s as a cooling water reserve for the Cattenon nuclear power plant. Even more than 40 years after its construction, the plantless shore still radiates a morbid sterile atmosphere. The oversized emergency drain as well as the water inlet in the second basin, which reminded us of a rocket launch base, looked like the bases of Dr. No in the early James Bond movies.
On the way back we saw an imposing castle in Hombourg and asked ourselves from which war it probably came? Research showed that it was a modern concrete farm built in 1930, housing 150 cows and that the battle towers were in fact fodder silos. Finally, we paid a visit to the 12 metre high replica of the Statue of Liberty in Colmars, which was inaugurated in 2004 on the occasion of the centenary of the death of Frédéric-Auguste Bartholdi, its Colmar-born builder.
You can download the trip to your GPS here
Best regards, Susann and Adrian
Von wahren und fiktiven Kriegen, James Bond Seen und Lady Liberty
In Deutschland finden traditionell die Ostermärsche für den Frieden statt. In der Sonntagsküche interpretieren wir gerne traditionelle Rezepte neu auf unsere Art. In diesem Sinne machten wir über Ostern eine Motorradtour in die Vogesen. Diese führte uns zu Orten, wo sich drei Mal in den letzten 150 Jahren Kriegsgräuel zugetragen haben, notabene ein Steinwurf entfernt von unserem Wohnort Basel. Eindrücklich fanden wir die exponentiell steigenden Opferzahlen von einem Krieg zum nächsten.
Zahlreiche Denkmäler erinnern an den deutsch-französischen Krieg von 1870/71, welcher zur traumatischen Abtretung Elsass-Lothringens von Frankreich an Deutschland geführt hatte. Das Monument von Lajus gedenkt z.B. sechs junger Soldaten, welche in der Schlacht von Lajus am 23.9.1870 gefallen sind.
In nahezu jedem Dorf findet sich ein Denkmal, welches der aus dem Ort stammenden ein bis zwei Dutzend Soldaten gedenkt, die im ersten Weltkrieg 1914-18 gefallen sind. Besonders eindrücklich fanden wir diesen Soldaten in Gerbépal, welcher in voller Kampfausrüstung lauthals den Sieg und die Rückeroberung von Elsass-Lothringen zu verkünden scheint.
Aber schon wenige Monate nach Beginn des zweiten Weltkriegs wurde Elsass-Lothringen im Juni 1940 wieder Teil Deutschlands. An diese dunkle Zeit erinnert etwa das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof in welches zwischen 1941 und 1944 über 52’000 Häftlinge aus ganz Europa deportiert wurden.
Zur mentalen Erholung boten sich Spaziergänge in den ausgedehnten Wäldern an. Vorbei an idyllischen Quellfassungen, bis an den Horizont reichenden Narzissenfeldern zu den schön geschmückten “villages fleuris”.
Die Erholung währte jedoch nicht lange. Als wir aus dem Wald heraustraten erblickten wir den Lac Pierre Percée. Dieser wurde in den 1980er Jahren als Kühlwasserreserve des Kernkraftwerks Cattenon erstellt. Das pflanzenlose Ufer verbreitet auch über 40 Jahre nach dem Bau noch eine morbide sterile Atmosphäre. Der überdimensionierte Notablauf sowie der an einen Raketenabschussbasis erinnernde Wassereinlauf im zweiten Becken wirken wie die Basen von Dr. No in den frühen James Bond Filmen.
Auf dem Rückweg treffen wir in Hombourg auf eine trutzige Burg und fragten uns, aus welchem Krieg diese wohl stammte? Nachforschungen ergaben, dass es sich dabei um einen 1930 aus Beton erstellten modernen Bauernhof handelte, in dem 150 Kühe untergebracht sind und dass die Gefechtstürme in Wahrheit Futtersilos sind. Zum Abschluss statteten wir der 12 Meter grossen Kopie der Freiheitsstatue in Colmars einen Besuch ab, welche 2004 anlässlich des hundertsten Todestags ihres aus Colmars stammenden Erbauers Frédéric-Auguste Bartholdi eingeweiht wurde.
Die Strecke als download für dein GPS findest du hier
Liebe Grüsse, Susann und Adrian